Freeride Longboard
Von allem ein bisschen und gerade dadurch ein eigener Fahrstil – so könnte das Freeriding kurz und knapp beschrieben werden. Die Freiheit, die der Name verspricht, liegt vor allem in der Kreativität, mit der hier alle möglichen Elemente aus anderen Fahrtechniken eingebaut werden können. Auch in vielen anderen Szene-Sportarten wie Skateboarding oder Snowboarding ist der Freeride ein etablierter Bereich in der professionellen Performance. Und überall bezeichnet er einen Stil, der gewissermaßen von einem offiziellen, geplanten Ausführungsspielraum geprägt ist.
Wenn du ein experimenteller Kopf bist und die Abwechslung magst, bist Du hier richtig aufgehoben. Allerdings solltest Du schon einiges an Erfahrung mitbringen, denn richtiges Longboard Freeriding ist sehr anspruchsvoll und erfordert durch seine Vielseitigkeit viel Grundwissen und -können. Trotzdem steht der Stil gerade durch seinen großzügigen Interpretationsspielraum generell jedem- und damit auch Anfängern offen. Worauf es bei einem Freeride Longboard ankommt, erfährst Du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Geschwindigkeit, Tricks und viel Spaß
Der Freeride beim Longboarding vereint quasi alle Richtungen an Fahrtechniken in einem bunten, vielseitigen Konglomerat. Gerade deswegen ist er auch im Bereich des Show-Longboardings bei Longboard-Events ganz besonders beliebt. Eine typische Strecke gibt es beim Freeride nicht wirklich, die Tendenz geht aber in Richtung abschüssiger Straßen ähnlich wie beim Downhill. Ganz anders als bei diesem Speed-orientierten Fahrstil steht beim Freeride aber eindeutig der Spaß im Vordergrund.
So kommen hier zwar auch durchaus gepfefferte Geschwindigkeiten zustande, doch das Ziel ist es nicht, die Strecke in möglichst wenig Zeit zu bewältigen. Vielmehr wird die Fahrt mit variantenreichen Tricks, Slides und Geschwindigkeitsmodifikationen ausgeschmückt – und vor allem richtig genossen. Eigenwillige und kreative Fahrer kommen bei diesem fast regelfreien Fahrstil voll auf ihre Kosten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind beim Freeride aufgrund seines nicht rein auf Schnelligkeit gepolten Charakters nicht ganz so streng wie beim Downhill. Schoner an Knien, Ellenbogen und Handgelenken sowie ein Helm sollten jedoch nicht fehlen.
Die eierlegende Wollmilchsau unter den Boards
Natürlich erfordert ein vielseitiger Fahrstil auch ein vielseitiges Board. Während die meisten anderen fahrtechnikspezifischen Boardtypen im Longboard Shop sich vor allem auf eine Haupteigenschaft wie leichte Lenkbarkeit oder gute Geschwindigkeitsentwicklung konzentrieren, muss ein Freeride Longboard vieles unter einen Hut bringen.
Vom Fahrverhalten her ist ein solches Brett eher auf Schnelligkeit ausgelegt. Es hat daher wie bei Downhill-Modellen oft einen tief liegenden Schwerpunkt, was eine gewisse Spursicherheit gewährleistet. Das Deck ist allerdings etwas flexibler als bei Downhill Longboard und typischerweise symmetrisch geschnitten. Dadurch bekommt es eine bessere Lenkfähigkeit und ist geeineter für kleine Kunststücke wie Drehungen, Sprünge und Slides. Ein solches „Twin Tip“-Deck, bei dem Nose und Tail identisch geformt sind, ist insbesondere für das Absolvieren von 180°-Kickflips notwendig. Ein weiteres charakteristisches Merkmal bei Freeride Boards sind die sogenannten Nose- und Tailkicks. Das sind kleine Erhöhungen an den Kanten des Decks, die für manche Tricks von Vorteil sind.
Rollen und Achsen
Die Rollen sollten eher hart sein, damit eine gute Geschwindigkeitsentwicklung möglich ist und auch der ein oder andere Slide eingebaut werden kann. Ganz so groß wie bei Downhill-Boards müssen die Rollen allerdings nicht sein. Für geschmeidige Slides sind außerdem abgerundete Rollenkanten wichtig, damit die Seitenlage leichter eingeleitet werden kann. Beim Kugellager ist eine Offset-Konfiguration am günstigsten, die mittlerweile aber aufgrund ihrer quasi universalen Einsetzbarkeit auch am verbreitetsten ist.
Keine Kommentare vorhanden